GEMEINDE – OBČINA
LUDMANNSDORF – BILČOVS

Zadruga 2.0

Baukultur stärkt und belebt den Ortskern

Situation und Aufgabenstellung:

Der Ortskern von Ludmannsdorf/Bilčovs ist in den vergangenen 70 Jahren durch die Ansiedlung einer Bank und der Zadruga Genossenschaft entstanden. Beide Institutionen wurden mittlerweile geschlossen und die bestehenden Gebäude von der Gemeinde gekauft.

Das Gemeindeamt ist bereits in die Räumlichkeiten der ehemaligen Bank übersiedelt. Die angrenzende Zadruga steht derzeit leer. Diese Ausgangslage ermöglicht ein umfassendes Neudenken des Ortskerns und bietet die ideale Basis für eine gemeinschaftliche Zukunftsentwicklung. Im Jahr 2018 hat eine Ideenwerkstatt (nonconform) in der Gemeinde Ludmannsdorf/Bilčovs stattgefunden. Diese hatte die zukünftige Ortskernentwicklung zum Thema und beinhaltete bereits viele Vorschläge für die Neuorientierung. Darauf aufbauend hat die Gemeinde einen Präzisierungswokshop zur Konkretisierung der Planungsabsichten durchgeführt und einen Architekturwettbewerb in Abstimmung mit dem Land Kärnten ausgelobt. Der Wettbewerb bietet die Möglichkeit, diese Planungsabsichten räumlich abzubilden, zu untersuchen und untereinander zu vergleichen und ist ein Garant dafür, die besten architektonischen und räumlichen Lösungen zu erzielen.

Projektbeschreibung Siegerprojekt

Bewusst und selbstverständlich rückt das Gebäude an den Straußenraum heran und empfängt und vermittelt zugleich. Durch diese Setzung des Baukörpers wird gemeinsam mit dem Rathaus, dem Pfarrhof sowie der Kirche und dem Gasthaus eine Ortsmitte definiert. Durch die Reduzierung der bestehenden Parkplatzfläche im Wesen entsteht ein öffentlicher Ortsplatz mit Grüninseln, schattenspendenden Bäumen und Verweilzonen mit Sitzbänken sowie Trinkbrunnen als zentraler Ort der Begegnung. Die präzise ortsräumliche Setzung des neuen Baukörpers schafft durch den minimierten Bodenverbrauch ein Maximum an Freiflächen für den Ort. Die Situierung der Zugänge und Funktionen im Erdgeschoß sichern eine nachhaltige Lebendigkeit am Ortsplatz mit hoher atmosphärischer Aufenthaltsqualität im Innen- und Außenraum.

Die innenräumliche Funktionsanordnung folgt einer einfachen Organisation. Um die Ortsmitte entsprechend bespielen und aktivieren zu können, sind die koppelbaren Mehrzweckräume im Erdgeschoß situiert. Große Glaselemente bilden den räumlichen Übergang und sorgen für eine Wechselbeziehung zwischen Innen und Außen. Die Glasfassade lässt sich bei Veranstaltungen öffnen. Das Obergeschoss hingegen ist intim und versteht sich als Rückzugsort für die kleinsten Gemeindebürger*innen und beinhaltet die Kindertagesgruppe. Über einen separaten Zugang erreicht man das Treppenhaus (Schmutzschleuse) bzw. den Aufzug und gelangt nach oben zu den Gruppenräumen. Die Materialität soll in konsequenter naturbelassener Holzbauweise umgesetzt werden.